Es gibt keine Zeit zu verlieren. Die Uhrenabteilung von Hermès war sehr beschäftigt – beschäftigt genug, um vor der nächsten Ausgabe von Watches and Wonders nicht weniger als sechs neue replica Uhren herauszubringen. Zu den Neuheiten gehören eine limitierte Auflage von zwölf Hermès Arceau L’Heure de la Lune-Uhren in überraschenden Farben sowie zwei neue Versionen der Arceau Le Temps Voyageur-Uhren. Ein weiteres neues Modell ist die kunstvolle Slim D’Hermès Cheval Brossé, eine limitierte Auflage von nur 28 Gemälden – Entschuldigung, Uhren.
Die Arceau L’Heure de la Lune existiert seit 2019, wirkt aber immer noch frisch und originell. Dennoch ließ sich Hermès inspirieren und kreierte drei neue Versionen der poetisch-komplizierten Reiseuhr. Die drei Variationen des L’Heure de la Lune-Themas zeichnen sich durch zweifarbige Optik aus, mit Gehäusen und Bandanstößen aus unterschiedlichen Materialien und auf die Zifferblätter abgestimmten Stundenmarkierungen. Im Zentrum jeder Uhr befindet sich ein außerirdischer Stein. Die Version aus Weißgold und blauem Titan hat ein „Herz“ aus Mondgestein, während die Version aus Roségold und Titan ein Zifferblatt aus einem Fragment von Vesta, einem der größten bekannten Asteroiden, besitzt. Die dritte Uhr, ebenfalls aus Weißgold und Roségold, ist mit einem Fragment des Meteoriten Erg Chech 002 verziert, einem magmatischen Weltraumgestein, das möglicherweise das älteste seiner Art auf der Erde ist.
Eine limitierte Auflage von 12 Hermès Arceau L’Heure de la Lune Uhren
Haben Sie schon Ihren Favoriten ausgewählt? Entschuldigung, aber ich muss Sie enttäuschen. Hermès verkauft die Uhren nicht einzeln, sondern nur als Dreierset. Und hier kommt die nächste enttäuschende Information: Jedes der 12 Sets hat einen atemberaubenden Preis von 251.000 €. Ich könnte jetzt ein paar Sätze formulieren, in denen ich mich frage, wer diese Sets kaufen wird, aber ich bin sicher, die Marke hat ihre Sorgfaltspflicht erfüllt, also vergessen Sie das. Ich möchte jedoch betonen, dass die Arceau L’Heure de la Lune mit ihrer originellen Mondphasenkomplikation und schwebenden Zifferblättern, angetrieben vom hauseigenen Kaliber H1837, zwar ein Meisterwerk der Uhrmacherkunst ist, die Veröffentlichung dieser Uhren als Dreierset jedoch nicht überzeugt. Das Set hat sie zu einem modischen Accessoire gemacht.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Käufer der Sets sich dafür interessieren, dass sich die beweglichen Zähler für Uhrzeit und Datum 59 Tage lang um das Zifferblatt drehen und so nach und nach die Mondscheiben freigeben. Dasselbe gilt für die technische Tatsache, dass dieses mechanische Ballett von einem exklusiven Hermès-Modul aus 117 Komponenten angetrieben wird, das die Mondphasen für die nördliche und südliche Hemisphäre gleichzeitig anzeigt. Vielleicht interessiert sie, dass ein Pegasus, inspiriert von Dimitri Rybaltchenkos Vollmondmotiv, einen der Monde jedes Modells ziert. Warum gerade diese Tatsache? Weil sie eine Anspielung auf Menschen ist, die ganz in das Hermès-Universum eintauchen.
Jede dieser Uhren mit ihrem 43-mm-Gehäuse, entworfen 1978 von Henri d’Origny, wird mit einem matten Alligatorlederarmband geliefert. Die Weißgold- und die blaue Titan-Variante (die hervorragend zu Jeans passen) sind in Tiefseeblau erhältlich, die beiden anderen Modelle haben ein Graphitarmband.
Die Arceau Le Temps Voyageur erscheint in Weiß- und Roségold.
Vor drei Jahren debütierte die Hermès Arceau Le Temps Voyageur. Mit ihrer runden Scheibe, die 24 Zeitzonen anzeigt, einer Heimatzeitanzeige bei 12 Uhr und einem beweglichen Hilfszifferblatt für die Ortszeit, war das Design kraftvoll und originell. Bevor wir uns der fivolen Seite der Uhr widmen, wollen wir das Uhrwerk im Inneren erwähnen. Die Reisefunktionen werden von einem 122-Komponenten-Modul angezeigt, das in das hauseigene Automatikwerk Hermès H1837 integriert ist.
Die Arceau Le Temps Voyageur ist eine Reiseuhr, aber anders als Sie sie kennen. Ein Blick auf den Städtering verrät, dass die Pariser Zeitzone mit „24 FBG“ angegeben ist. Die Adresse des Geschäfts lautet tatsächlich Rue Faubourg Saint Honoré 24. Die Heimatzeitanzeige befindet sich bei 12 Uhr. Doch die Zeit, die um Jérôme Colliards „Planisphere d’un monde équestre“ (Planisphäre einer Pferdewelt) schwebt, zieht die meiste Aufmerksamkeit auf sich und verdient sie auch. Die beiden neuen Versionen – eine mit 41-mm-Weißgoldgehäuse und die andere mit 38-mm-Roségoldgehäuse – zeigen eine Weiterentwicklung des Zifferblatts.
Die 41-mm-Uhr besticht durch ein graublau lackiertes Zifferblatt, das durch eine marineblaue Städtescheibe und blau lackierte, skelettierte Zeiger aufgewertet wird. Käufer erhalten die 37.000 € teure Uhr an einem tiefblauen Alligatorlederarmband. Die 38-mm-Version kostet genauso viel wie das größere Modell. Sie ist zwar kleiner, glänzt aber mit 78 Diamanten und zeigt die Weltkarte auf einem Zifferblatt aus natürlichem Perlmutt. Zarte Roségoldränder betonen die Konturen der opalfarbenen, champagnerfarbenen Kontinente, Städte und der Heimatzeitanzeige. Die eleganten blattförmigen Roségoldzeiger harmonieren perfekt mit dem Zifferblatt, ebenso wie das perlgraue Alligatorlederarmband.
Das Design: Eine Balance zwischen Eleganz und Innovation
Jede der drei neuen Versionen behält das charakteristische Arceau-Gehäuse bei, das ursprünglich 1978 von Henri d’Origny entworfen wurde. Die markanten asymmetrischen Bandanstöße verleihen der Uhr einen verspielten Charme, während das runde Gehäuse das himmlische Thema unterstreicht. Mit einem Durchmesser von 43 mm schafft das Gehäuse die perfekte Balance zwischen modernem Design und klassischer Eleganz.
Der Clou bleibt jedoch das faszinierende Zifferblatt. Gefertigt aus Aventurin, Meteorit und Lapislazuli, bieten die drei Versionen jeweils eine eigene Ästhetik und bleiben gleichzeitig dem poetischen Thema der Mondforschung treu.
Grüne Edition (Meteoriten-Zifferblatt): Die grüne Variante präsentiert ein markantes Meteoriten-Zifferblatt mit natürlichen Streifen, die dem Zifferblatt eine einzigartige Textur verleihen. Der tiefgrüne Farbton symbolisiert Erneuerung, Natur und die rätselhafte Weite des Kosmos.
Blaue Edition (Aventurin-Zifferblatt): Die blaue Version besticht durch ein Aventurin-Zifferblatt, das wie ein sternenübersäter Nachthimmel schimmert. Die im Zifferblatt eingebetteten Funkeln erinnern an die Erhabenheit des Universums und erzeugen ein Gefühl von Tiefe und Geheimnis.
Burgunder-Edition (Lapislazuli-Zifferblatt): Das burgunderfarbene Modell aus Lapislazuli strahlt Wärme und Opulenz aus. Diese satte Farbe, die mit Adel und himmlischer Weisheit assoziiert wird, ergänzt das Mondmotiv der Uhr perfekt.
Jedes Modell wird mit einem eleganten Alligatorlederarmband geliefert, das sorgfältig auf die jeweilige Zifferblattfarbe abgestimmt ist. Die Armbänder werden in den eigenen Lederwerkstätten von Hermès gefertigt, um höchste Qualität und eine nahtlose Integration in das Uhrendesign zu gewährleisten.
Der Mechanismus: Technische Exzellenz in Bewegung
Neben ihrem künstlerischen Reiz ist die Arceau L’Heure De La Lune eine beeindruckende Meisterleistung der Maschinenbaukunst. Angetrieben wird das Uhrwerk vom Hermès-Manufakturkaliber H1837. Es ist sorgfältig konstruiert, um die schwebenden Hilfszifferblätter für Stunden und Minuten zu tragen. Das Automatikwerk arbeitet mit einer Frequenz von 4 Hz (28.800 Halbschwingungen pro Stunde) und bietet eine Gangreserve von ca. 50 Stunden.
Was diese Uhr wirklich auszeichnet, ist ihre einzigartige Mondphasenkomplikation. Zwei Perlmuttmonde befinden sich bei 12 und 6 Uhr und repräsentieren die nördliche und südliche Hemisphäre. Durch die Rotation der Hilfszifferblätter verdecken und enthüllen sie nach und nach die Monde und bilden so die tatsächlichen zunehmenden und abnehmenden Phasen am Himmel nach. Diese Doppelmonddarstellung ist nicht nur eine ästhetische Entscheidung, sondern auch eine Anspielung auf die Tradition von Hermès, poetische Geschichten in seine Uhren zu integrieren.
Rarität und Exklusivität
Mit nur zwölf weltweit erhältlichen Sets ist die neueste Hermès Arceau L’Heure De La Lune Kollektion ein Inbegriff von Exklusivität. Jedes Set besteht aus allen drei Farbvarianten und ist daher bei Sammlern, die sowohl feine Uhrmacherkunst als auch künstlerische Handwerkskunst schätzen, äußerst begehrt. Die Seltenheit dieser Stücke macht sie zu einem wertvollen Schatz für diejenigen, die das Glück haben, sie zu erwerben.
Das Erbe von Hermès in der Uhrmacherei
Obwohl Hermès vor allem für seine luxuriösen Lederwaren und Mode bekannt ist, hat sich seine Uhrenabteilung in der Branche einen hervorragenden Ruf erworben. Im Laufe der Jahre hat die Marke mit einigen der renommiertesten Namen der Uhrmacherei zusammengearbeitet, um eigene Uhrwerke und innovative Designs zu entwickeln. Die Arceau L’Heure De La Lune ist ein Beweis für Hermès’ Engagement, kreative und technische Grenzen zu erweitern und gleichzeitig die unverwechselbare Pariser Eleganz der Marke zu bewahren.
Mein Königreich für eine Pferdeuhr!
Weniger kompliziert, aber ebenso pferdesportlich wie die Arceau Le Temps Voyageur ist die Slim D’Hermès Cheval Brossé. Die Uhr besitzt ein 39-mm-Weißgoldgehäuse, in dem ein ultraflaches, hauseigenes Hermès H1950-Automatikwerk schlägt. Doch darum geht es bei dieser Zweizeigeruhr nicht. Vielmehr geht es um die stilisierte Neuinterpretation eines Pferdes durch Designer Dimitri Rybaltchenko. Die Darstellung des Pferdes spiegelt Hermès’ Motto für 2025 „Drawn to Craft“ wider. Emaillierung und Tampondruck sorgen für das farbenfrohe Pferdeprofil. Die auf 24 Exemplare limitierte Uhr wird an einem tiefblauen Alligatorarmband getragen und kostet 48.800 Euro. Eine elegante Uhr für alle, die Mut haben – wo habe ich das schon mal gelesen? Wie dem auch sei, trauen Sie sich?