Die Maurice Lacroix AIKON Master Grand Date verfügt über ein neues Manufakturwerk mit Automatikaufzug, das Kaliber ML331. Das raffinierte blaue Zifferblatt verwöhnt die Trägerin mit durchbrochenen Taschen. Das Glanzstück dieses Modells ist jedoch, wie der Name schon sagt, die große Datumsanzeige bei 10 Uhr. Angus Davies nimmt die Leser mit auf einen Rundgang durch diesen neuen innovativen Zeitmesser.
Maurice Lacroix hat seinen Sitz in Saignelégier, einer Stadt inmitten der grünen Landschaft des Schweizer Jura. Die Einwohner sprechen Französisch, obwohl viele von ihnen mehrsprachig sind, eine Tatsache, die ich als Engländer mit geringen Sprachkenntnissen sehr beschämend finde. Zum Glück ist die Schweizer Uhrenfirma sehr freundlich zu den einsprachigen Briten und verwendet oft englische Wörter für die Namen ihrer Produkte, z. B. für die Master Grand Date.
Das erste Modell der AIKON wurde 2016 vorgestellt und ist seither ein großer kommerzieller Erfolg. Die AIKON-Kollektion ist in der Tat exponentiell gewachsen und Maurice Lacroix hat im Laufe der Jahre weitere Referenzen hinzugefügt, von denen einige neue Materialien oder Komplikationen umfassen. Nach fünf Jahren AIKON-Produktion ist die Schweizer Marke sehr geschickt darin, jede neue AIKON-Variante mit einem aussagekräftigen englischen Namen zu versehen.
Wie ihr Name schon sagt, ist die Maurice Lacroix AIKON Master Grand Date mit einer großen Datumsanzeige ausgestattet. Doch wenn man den Produktnamen sprachlich zerlegt, kommen andere Bedeutungen zum Vorschein. Beim Durchblättern meines abgegriffenen Wörterbuchs entdeckte ich zum Beispiel, dass “Master” mehrere Bedeutungen hat, unter anderem “sehr großes Geschick oder Können haben oder zeigen”. Ebenso ist “Grand” definiert als “prächtig und imposant in Aussehen, Größe oder Stil”.
Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, die AIKON Master Grand Date an meinem Handgelenk zu befestigen. Ich konnte nicht umhin, mich zu fragen, ob der Name dieses neuen Modells treffend ist oder nur eine klassische Übertreibung?
Architektur wählen
Das Zifferblatt gleicht einer großen Leinwand, die in einem bezaubernden Blau gehalten ist. Setzt der Träger die Uhr dem Sonnenlicht aus, wechselt das Zifferblatt immer wieder zwischen Licht und Schatten.
Ein Blick auf die AIKON Master Grand Date genügt, um festzustellen, dass ihre Anzeige nicht den Konventionen der Uhrmacherkunst entspricht. Die Stunden und Minuten werden dezentral neben der 2-Uhr-Position angezeigt. Rhodinierte Stunden- und Minutenzeiger sitzen über einem Meer aus blauem Clous de Paris und stehen im Dialog mit passenden Indexen und einer stahlfarbenen Minuterie. Sowohl die Zeiger als auch die Indexe sind mit weißem Super-LumiNova beschichtet, was die Ablesbarkeit bei schwachem Licht verbessert.
Eine durchbrochene kleine Sekundenanzeige überlagert die Stunden- und Minutenanzeige. Ein einsamer Sekundenzeiger mit roter Spitze weist auf eine zweite Spur, die mit einer Kombination aus arabischen Ziffern und feinen schwarzen Strichen markiert ist. Das durchbrochene Design gibt den Blick auf das sich bewegende Sekundenrad frei.
In dieser Komposition hat Maurice Lacroix auf geschickte Weise die zahlreichen Gedankengänge der AIKON sichtbar gemacht. Bei 6:30 Uhr ist die Ankerscheibe teilweise zu sehen, während zwischen 7 und 9 Uhr eine große Öffnung die hin- und herschwingende Unruh offenbart.
Die Unruhbrücke ist an beiden Enden befestigt und bietet so eine höhere Stabilität als ein einfacher Unruhkloben. Trotz der Modernität der Uhr verbeugt sich die verschraubte Unruh vor der traditionellen Uhrmacherkunst, während der große Index, der sich über der Unruh befindet, eine einfache Regulierung ermöglicht. Als bekennender Uhrmachervoyeur liebe ich es, zu sehen, wie der Ankerhebel immer wieder die Zähne des Ankerrads küsst. In der Tat bietet die Maurice Lacroix AIKON Master Grand Date immer wieder ein außergewöhnliches Schauspiel.
Die gleichnamige Datumsanzeige befindet sich bei 11 Uhr. Durch die Verwendung von zwei Datumsscheiben anstelle von nur einer ist die Anzeige größer und damit besser ablesbar. Eine Scheibe zeigt die “Zehner” an, die zweite die “Einer”.
Das neue Manufaktur-Automatikkaliber ML331 beherbergt den Großdatumsmechanismus
Maurice Lacroix hat das Uhrwerk, das Manufaktur-Automatikkaliber ML230, im Rahmen seines bestehenden Modells Masterpiece Gravity begutachtet. Bei diesem Uhrwerk ist das Räderwerk zentral angeordnet und verfügt über ein Modul für die dezentrale Stunden- und Minutenanzeige. Bei der AIKON Master Grand Date wollte die Schweizer Marke das Werk jedoch schlanker gestalten, damit es besser zum Design des neuen Modells passt. Durch die Neupositionierung des Räderwerks konnte die Uhrenmarke das Modul für die außermittige Anzeige entfernen und hatte genügend Platz für die große Datumsanzeige, eine Funktion, die bei der Masterpiece Gravity nicht vorhanden ist.
Jede Datumsscheibe sitzt auf einem eigenen Räderwerk und ist mit einem Sternrad ausgestattet, das die Drehung beider Räderwerke ermöglicht. Durch die Anordnung der beiden Räderwerke in der Mitte des Sterns konnte die Marke die Größe der Fenster vergrößern und so die Ablesbarkeit verbessern. Darüber hinaus konnte das Unternehmen die Position des Displays optimieren, was zum harmonischen Erscheinungsbild des Modells beiträgt.
Die jurassische Marke hat sich noch nie davor gescheut, Spitzentechnologien einzusetzen. In diesem Fall hat sie die Lasertechnologie für die Herstellung komplexer Komponenten und deren anschließende Montage eingesetzt. Maurice Lacroix bestätigt damit, dass die Datums-Komplikation zuverlässiger ist.
Der Fall
Mit einem Durchmesser von 45 mm mag die Maurice Lacroix AIKON Master Grand Date groß erscheinen, doch wenn man sie trägt, wirkt sie viel kleiner. Ich vermute, dass dies auf die ösenlose Verbindung zwischen dem Uhrenkopf und dem Armband zurückzuführen ist. Im Gegensatz zu den meisten fake Uhren, bei denen die Hörner deutlich aus dem Gehäuse herausragen, ist das Armband bei diesem Modell nahtlos in den Uhrenkopf integriert. Außerdem ist das Armband so konzipiert, dass es nach unten zeigt und so das Handgelenk des Trägers umschließt.
Die bewährte Designsprache der AIKON ist lebendig und gut. Die sechs glänzenden Krallen, ein Synonym für die AIKON-Linie, umspannen die Lünette und bilden einen wunderbaren Kontrast zu den angrenzenden satinierten Flächen. Kenner der Marke wissen bereits, dass Maurice Lacroix eine Vorliebe für die Gegenüberstellung von polierten und satinierten Oberflächen hat. So wurde zum Beispiel die schräge vertikale Flanke der Lünette mit einem polierten Finish belebt.
Wenn eine Uhrenmarke zwei kontrastierende Veredelungen in unmittelbarer Nähe anbringt, erhöht dies die Produktionszeit und die Kosten. Die besten Praktiker stellen sicher, dass die Veredelungen gleichmäßig aufgetragen werden und eine klare Abgrenzung zwischen beiden Formen der Oberflächenbehandlung besteht. In dieser Komposition hat das Designteam von Maurice Lacroix das Gehäuse mehrfach mit gedämpftem Pinselstrich und schimmerndem Glanz versehen. Nachdem ich die AIKON aus nächster Nähe unter die Lupe genommen habe, kann ich mit Freude feststellen, dass die Ausführung des Gehäuses über jeden Zweifel erhaben ist.
Eine Scheibe aus Saphirglas auf der Rückseite des Gehäuses gibt den Blick auf das Manufakturkaliber ML331 frei.
Ungewöhnlich ist, dass die Uhr sowohl mit einem 5-reihigen Stahlarmband als auch mit einem blauen Cordura-Armband geliefert wird. Wie andere AIKON-Uhren verfügt auch dieses Modell über das Easy Strap Exchange System der Marke, ein geniales System, das es dem Träger ermöglicht, ohne Werkzeug zwischen Armband und Armband zu wechseln.
Die Bewegung
Das Wort “Master” in der Nomenklatur dieses Modells bedeutet, dass es mit einem Manufakturwerk ausgestattet ist. Wie bereits erwähnt, ist das Kaliber ML331 mit Automatikaufzug der perfekte Beweis für die uhrmacherische Kompetenz von Maurice Lacroix. Abgesehen von der genialen Grossdatumsanzeige ist das Uhrwerk mit verschiedenen raffinierten Veredelungen versehen.
Die AIKON Master Grand Date verzichtet auf ein herkömmliches Zifferblatt und setzt stattdessen auf eine Zifferblattplatte. Die Komponenten des Uhrwerks sind auf der Zifferblattplatte angebracht, die gleichzeitig als Fassade der Uhr dient. Die stahlfarbenen Teile sind vertikal gebürstet, während die übrigen Teile des Zifferblatts mit blauer PVD-Beschichtung versehen sind.
Die Unruhbrücke ist rhodiniert und mit einem Sonnenschliff versehen. Andere Oberflächen des Uhrwerks sind sandgestrahlt. Die Schwungmasse ist durchbrochen und gibt den Blick auf die darunter liegenden Brücken frei, die mit Schnecken und gebürsteten Details verziert sind.
Die Unruh hat eine Kadenz von 18.000 VpH (2,5 Hz) und das Uhrwerk ist mit 43 Steinen ausgestattet. Wenn die Uhr vollständig aufgezogen ist, läuft sie 50 Stunden lang selbstständig.
Schlussbemerkungen
Die Maurice Lacroix AIKON Master Grand Date weist einige interessante stilistische Entscheidungen auf. Während das Schweizer Unternehmen bereits skelettierte Versionen der AIKON sowie Dreizeigeruhren herstellt, hat die Einführung der Master Grand Date zu einer interessanten Nische geführt, an die nur wenige, mich eingeschlossen, gedacht hätten. Das Unternehmen hat es nämlich vermieden, ein Faksimile eines Konkurrenzmodells herzustellen, sondern hat stattdessen eine gehörige Portion Blue-Sky-Denken an den Tag gelegt und eine höchst originelle Komposition geschaffen.
Die Gefahr einer hohen Originalität besteht darin, dass bei der Suche nach Stil einige praktische Erwägungen übersehen werden, aber das ist bei diesem Modell nicht der Fall. Die AIKON Master Grand Date zeigt die Stunden, Minuten, Sekunden und das Datum in klarer und verständlicher Form an. Mit einer ausgeklügelten Technik hat Maurice Lacroix diese Uhr mit einer gut lesbaren Grossdatumsanzeige ausgestattet. Darüber hinaus bietet die Uhr eine spektakuläre theatralische Darbietung, bei der sich Anker und Ankerrad im Gespräch befinden und die Unruh im und gegen den Uhrzeigersinn eine Pirouette dreht .
Ein weiteres reizvolles Merkmal dieses Modells ist die optimierte Anordnung der einzelnen Zifferblattelemente. Die Schweizer Marke hat jede Anzeige so positioniert, dass sie ein harmonisches Erscheinungsbild ergibt. Ein weiterer Vorteil des 45-mm-Gehäuses ist, dass es ausreichend Platz für alle Anzeigen des Modells bietet.
Trotz des beachtlichen Erfolgs der AIKON-Kollektion von Maurice Lacroix bin ich der Meinung, dass dieses Modell den ultimativen Ausdruck des AIKON-Besitzes darstellt. Was den Namen betrifft, so beschreiben die Worte “Master”, “Grand” und “Date” die jüngste Ergänzung der AIKON-Kollektion der Marke perfekt, was meiner Meinung nach alle Uhrenliebhaber schätzen und verstehen werden.